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IDEE

28/02/2018

Das Netzwerk der West- und Nordgebiete ist die Umsetzung des vor zehn Jahren aus der Initiative des Ministeriums für Kultur und Nationales Erbe  in die öffentliche Debatte eingeführten Postulats des Aufbaus eines Museum der Westgebiete. Das Konsortium realisiert dieses Projekt als eine Art “Museum an vielen Orten”, das, ohne ein eigenes Gebäude zu besitzen, alle Funktionen eines Museums erfüllt und dank der angenommenen Formel die Chance hat, ein breiteres Publikum zu erreichen.

In den Annahmen der Ideengeber sollte das Museum der Westgebiete, das aus der Absicht entstand, eine breite Verständigung zu erzielen, eine positive Geschichte über das Phänomen des vielschichtigen Wiederaufbaus dieser Gebiete und über das Formen einer neuen Gesellschaft erzählen, in der auch die Bedeutung des kulturellen Erbes in der polnischen Nachkriegsgeschichte aufgezeigt wird.

Das Netzwerk der West- und Nordgebiete als ein Konsortium von fünf Institutionen, deren Tätigkeit sich auf westliche Themen konzentriert, verwirklicht diese Idee ohne die Notwendigkeit, ein neues Gebäude zu bauen oder eine neue Institution zu gründen.

Dieses eigenartige “Museum an vielen Orten” erfüllt nicht nur die Grundannahmen der Initiatoren des Aufbaus eines Museums der Westgebiete, sondern erweitert auch erheblich deren Reichweite. Zusätzlich zu den Ausstellungsaktivitäten, die sich auf das Gebiet der Westgebiete konzentrieren, Erstellung von Sammlungen, die mit historischen und kulturellen Errungenschaften der Polen in den Landesgebieten verbunden sind, die nach dem II. Weltkrieg an den polnischen Staat angeschlossen wurden, oder Bildungsaktivitäten bietet das Netzwerk zwei unabhängige narrative Dauerausstellungen und eine Wanderausstellung. Darüber hinaus erweitert es nicht nur die geografische Reichweite der Nordgebiete, sondern auch den chronologischen Umfang, indem es sich zwar auf die Nachkriegszeit konzentriert, aber auch auf die früheren Jahre zurückgreift, in denen es einen bedeutenden Kontext bemerkt. Von besonderer Bedeutung scheint die Ergänzung der Museumsaktivität um das Schlüsselelement der Forschung, das im Fall des Netzwerks mit der Durchführung des Stipendienprogramms und der Veröffentlichungstätigkeit kombiniert wird.

Der Beginn des Funktionierens des Netzwerks war das 2016 entwickelte Forschungsprogramm für die West- und Nordgebiete, das als ein Element der Satzungsaktivitäten des Zentrums “Erinnerung und Zukunft” in Breslau angenommen wurde. Seit Beginn ihres Bestehens (2007) verfolgte diese Einrichtung das Ziel, ein Konzept zu entwickeln und Pläne für den Bau des Museums der Westgebiete umzusetzen. Vor diesem Hintergrund entwickelte sich die Idee der Zusammenarbeit im Rahmen des Netzwerks, die vom Ministerium für Kultur und Nationales Erbe finanziert wurde.

Die Aktivitäten des Netzwerks konzentrieren sich auf dem Versuch, über die Nachkriegsgeschichte der Gebiete zu erzählen, die 1945 an den polnischen Staat angeschlossen worden sind, und zwar in einer solchen Weise, dass die Lücke zwischen dem anachronischen Beweisen des ewigen Polnischseins dieser Gebiete, die damals als zurückgewonnene Gebiete bezeichnet wurden, und der übermäßigen Exposition des deutschen Charakters zu füllen. Die Achse der Gestaltung dieser komplexen und facettenreichen Geschichte ist daher das unbestrittene Phänomen des Wiederaufbaus der kriegsbeschädigten West- und Nordgebiete und der Aufbau neuer staatlicher und sozialer Strukturen. Dieser außergewöhnliche Komplex von phänomenalen Errungenschaften von geradezu zivilisatorischer Bedeutung korrespondiert mit dem in der Nachkriegszeit ausgearbeiteten Respekt für das multikulturelle Erbe dieser Gebiete. Es handelt sich hier um große Anstrengungen des polnischen Geistes, dank denen neue Bewohner dieser Gebiete in den aufeinanderfolgenden Jahrzehnten nach dem Krieg anfingen, sich hier zu Hause zu fühlen und das angetroffene deutsche Erbe als gemeinsames Gut anerkannten, wobei sie sich nach dem Appell der Bischöfe richteten: „Wir vergeben und bitten um Vergebung”.

Das Netzwerk erscheint schließlich als eine Plattform, auf der in einem internationalen Kreis über schwierige Umsiedlungserfahrungen und die damit einhergehenden soziokulturellen Prozesse gesprochen werden kann, die auch bei den nachfolgenden Generationen von Einwohnern deutliche Spuren in der Identität hinterlassen.

Das Netzwerkes der West- und Nordgebiete bietet auch in einem breiten internationalen Kreis einen Raum für Zusammenarbeit zwischen Forschern, Museologen und Ausbildern und für Diskussion über schwierige Umsiedlungserfahrungen und die damit einhergehenden soziokulturellen Prozesse, die bis heute deutliche Spuren in der Identität der Einwohner dieser Gebiete hinterlassen.